In einem Leserbrief in der GZ von heute
kommentiert Karl-Heinz Herbig aus Oker den Leserbrief von Jannes Sandmann in
der GZ vom 26. August 2011 mit der Überschrift: „Gut, dass die CDU einen
eigenen Kandidaten aufgestellt hat“ und unterstellt, dass Herr Sandmann die
Niedersächsische Kommunalwahlordnung nicht zu kennen scheint.
Da bin ich ganz anderer Ansicht und
unterstütze ausdrücklich den Standpunkt von Herrn Sandmann. Es wäre verheerend
gewesen, wenn auch die von der GZ
zunächst kommentarlos hingenommene Absicht verwirklicht worden wäre, von
allen in Stadtrat vertretenen Parteien
einen gemeinsamen Kandidaten zu präsentieren.
Wie Herr Herbig richtig schreibt,
zeichnet die Demokratie aus, wenn der Wähler zwischen
verschiedenen Bewerbern oder Parteien die Wahl hat. Dieses wäre aber durch einen gemeinsamen
Kandidaten aller mehr als konterkariert worden. Dann hätte der Wähler nur noch
absegnen können, was Parteifunktionäre in Hinterzimmern gemeinsam ausgekungelt hätten.
Genau das soll die Direktwahl der Bürgermeister aber verhindern und so ist zu
begrüßen, dass statt eines Kandidaten mehrere aussichtsreiche zur Wahl stehen.
Den übrigen Parteien sei Dank.
Ob allerdings der Wegfall der bisher üblichen Stichwahl der Weisheit letzter Schluss ist, wage ich zu bezweifeln. Theoretisch
wäre ein Goslarer OB bei gleichmäßiger Stimmverteilung auf die 5 Kandidaten mit
20,1 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Das wären bei der zu
erwartenden Wahlbeteiligung ca. 3000 Stimmen.
Dazu wird es zwar nicht kommen, da die
Stimmenverteilung unterschiedlicher sein wird. Ich schätze aber, dass der
nächste OB in Goslar von um die 6000 Goslarern gewählt wird. Das wären weniger
als 20 % der Goslarer Wahlberechtigten oder anders herum: Ca. 80 % oder ca.
27.000 Goslarer werden den nächsten OB nicht wählen
Fazit: Es war noch nie so einfach, in
Goslar Oberbürgermeister zu werden.
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