In der Corona-Diskussion prallen Welten aufeinander. Bei der Mehrheit
der Bevölkerung hat die Strategie der Bundesregierung,
die täglich von den sie stützenden
Medien verbreitet wird, gewirkt: Der Bevölkerung Angst einzujagen,
damit diese spurt, und die Zustimmungswerte für die Politik nicht weiter sinken.
Wer nüchtern und rational dem Problem begegnet, wird als „Corona-Leugner“
verunglimpft. Ich versuche es trotzdem.
In der GZ wurde vor einiger Zeit obiges Dashboard des Landkreises Goslar vorgestellt. Endlich muss man sagen. Nach 7 Monaten ist es im Landkreis Goslar endlich möglich, das
Infektionsrisiko vor Ort realistisch einzuschätzen. Endlich hat sich der Landkreis
Goslar dazu bequemt, Transparenz in das Infektionsgeschehen vor Ort zu bringen. Nach
monatelangem Mauern und Vorschieben eines dubiosen Datenschutzes, den es nur
für personenbezogene Daten gibt, legt man neuerdings mit obigem Dashboard die Infektionszahlen detailliert offen. Jetzt ist es interessierten
Bürgern möglich, sich zu informieren und ihr eigenes Infektionsrisiko
einzuschätzen.
Dabei interessiert nicht, wie viele früher einmal infiziert
waren, sondern wie es aktuell aussieht. Im Landkreis Goslar sind derzeit (22.12.) aktuell 206 Personen von 135.584 Einwohnern oder 0,15 % infiziert und demnach 135.378 nicht. Von den 206 Infizierten leben bzw. arbeiten nach neustem Stand, soweit veröffentlicht, ca. 100 in Alten-und Pflegeheimen bzw. Gemeinschaftseinrichtungen.
Das bedeutet, dass ca. 100 Personen infiziert sind, die sich im "Alltagsleben" in der Öffentlichkeit bewegt und angesteckt haben könnten. Also einer
von 1.350 Einwohnern. Da laut RKI der R-Wert etwa bei 1 liegt und damit
einer einen weiteren ansteckt, müsste man rechnerisch also mit etwa 1.350
Menschen über längere Zeit, im geringen Abstand und ohne Maske zusammen gewesen
sein, um von einem infiziert zu werden.
Und täglich sind es derzeit durchschnittlich 13 von 135.584 Personen, die sich außerhalb von Alten- und Pflegeheimen pp. (soweit ersichtlich) infizieren, die wiederum andere infizieren könnten.
Von den insgesamt 45 Covid-19-Todesfällen sind 17 Personen seit dem 02.11. verstorben, die über 80 waren und unter schweren chronischen Vorerkrankungen litten
Noch anders sieht es bei Begegnungen unter freiem Himmel aus. Laut Professor
Scheuch von der internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin ist „Corona
ein Innenraumproblem“, worauf zahlreiche Indizien und Studien hindeuten würden.
Er glaubt, dass deutlich weniger als ein Prozent der Ansteckung unter freiem
Himmel stattfindet und das nur dann, wenn einem jemand eine "Aerosolwolke ins Gesicht pustet".
Das bedeutet für Goslar, das von 100 infizierten, die sich derzeit im "Freien" aufhalten könnten, sich etwa eine unter
freiem Himmel angesteckt haben könnte. Selbst wenn die eine Person aus Goslar
käme, müsste sie mit Tausenden unter oben angeführten Bedingungen zusammen getroffen
sein, um sich zu infizieren.
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Mittwoch, 04.11.2020, 16:30 Uhr
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Grundsätzlich besteht im Freien keine Maskenpflicht, sofern der Abstand nur kurz, also im Vorbeigehen, nicht eingehalten werden kann. Auch nicht in Fußgängerzonen. Der Grundsatz lautet: "Abstand oder Maske und nicht "Abstand und Maske"
§ 1 der Nds. Coronaverordnung dazu: " Kann eine Person das Abstandsgebot in der Öffentlichkeit unter freiem
Himmel nicht nur vorübergehend nicht einhalten, so hat sie
eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen".
Anders
sieht es allerdings bei der derzeitigen erweiterten Maskenpflicht gem.
§ 3 der VO aus. Bei einem 7-Tage Inzidenz von mehr als 35 soll und bei einem Wert über 50 muss in ausgewiesenen Bereichen eine Maske getragen werden. Welche Bereiche das sind, wird vor Ort entschieden. Davon haben Landkreis und Kommunen ausgiebig Gebrauch gemacht.
Trotz des geringen Infektionsrisikos in Freien wurde am 02.11.2020 in überdimensionierten Bereichen eine Maskenpflicht im Freien verordnet. Nicht nur in Fußgängerzonen
sondern auch in wenig frequentierten ganzen Straßenzügen und Orten, was zu leeren
Innenstädten führt und das nicht nur, weil Touristen fehlen.
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Mittwoch. 04.11.2020, 16:30 Uhr
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Jetzt werden einige das Risiko als unberechenbares „Russisches
Roulette“ bezeichnen. Ja, das ist es. Nur mit dem Unterschied, dass beim Russischem Roulette in der Trommel
eines Revolvers eine von sechs Patronen scharf ist und nicht eine
von Tausenden.
Natürlich
müssen alle für sich selbst entscheiden, welches
Risiko sie zu tragen bereit sind. Aber das müssen sie auch mit sich
allein
ausmachen und ggf. Menschenansammlungen oder stark frequentierte Orte meiden. Auch kann jeder
(möglichst richtige FFP2) Masken tragen wann und wo er will.
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Mittwoch, 04.11.2020, 16:30 Uhr
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Aber wie selbstverständlich Solidarität einzufordern? Im Freien
davon auszugehen, dass andere ihn durch das Tragen einer Maske zu
schützen haben? Das ist nicht nur blauäugig sondern zeugt auch von wenig
Eigenverantwortung und ist Ausdruck einer "Vollkaskomentalität", in
der andere eigene Lebensrisiken abzusichern haben ...