Mittwoch, 28. Oktober 2020

Fake News: Erneut Baumfrevel am Fliegerhorst in Goslar

Keine frischen Spuren erkennbar 


 In der Redaktion der GZ weiß offensichtlich die Rechte nicht, was die Linke tut. Jedem aufmerksamen Leser musste auffallen, dass die GZ bereits im Frühjahr über den Fall berichtet hat. Und auch ein Redakteur oder eine Redakteurin hätte erkennen können. dass die Spuren am Baum nicht frisch sein können.

Aber da es offensichtlich prima ins redaktionelle Konzept und zum Image des Investors passt, wird erstmal eine diffamierende Falschmeldung rausgehauen. Irgend etwas wird am Investor schon hängen bleiben. .  

Erneut Baumfrevel am Fliegerhorst in Goslar

Goslar. Erst der Kahlschlag am Fliegerhorst – und jetzt neben der illegal entwaldeten Fläche die gezielte Tötung einer Eiche: Der 150 bis 180 Jahre alte Baum wurde „geringelt“, wie Wolfgang Moldehn, der Vorsitzende des Goslarer Naturschutzbundes (Nabu) feststellte. 

Stattlicher Baum 

Moldehn ist noch immer fassungslos. Die alte Eiche wurde bis zu einer Höhe von etwa 1,60 Metern sorgfältig entrindet – für den mächtigen Baum das Todesurteil. „Der angerichtete Schaden wurde uns von einem Fachmann der Landesforsten bestätigt“, sagt Moldehn, der sich die Eiche zusammen mit dem Experten angeschaut hat. Der Mitarbeiter der Landesforsten war vor Ort, um abzuschätzen, welche Ausgleichsmaßnahmen – sprich: Neuanpflanzungen von Bäumen – für das neue Baugebiet nötig sein würden.

„Es handelt sich um eine stattliche Eiche mit einem Durchmesser von über 80 Zentimetern“, bestätigt Michael Rudolph, Sprecher der Landesforsten. „Der Baum wurde bis an den Stammansatz durch menschliche Beschädigung entrindet.“ Die Eiche sei definitiv nicht mehr zu retten. Durch die Entfernung der Rinde wurde die Versorgung der Wurzeln mit Nährstoffen unterbrochen. „Ein halbes Jahr noch, dann ist der Baum hin“, sagt auch der Nabu-Vorsitzende. Die Beschädigung sei nach Einschätzung des Experten maximal 14 Tage alt. Eine Einschätzung, die auch Rudolph teilt. Die Eiche trägt noch Laub, das nun langsam zu welken beginnt.

Entrindete beziehungsweise „geringelte“ Bäume sind kein Einzelfall am Goslarer Fliegerhorst, wie sich Moldehn erinnert. Im vergangenen Jahr wurden in dem Gebiet bereits zwei Buchen und eine Eiche entrindet. Moldehn hat den Fall jetzt bei der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Forstverwaltung angezeigt.

Und dann die Korrektur:

Geringelte Eiche in Goslar ist ein Altfall

Goslar. Fehlalarm und falsche Verdächtigung: Der neuerliche „Baumfrevel“ am Fliegerhorst, über den wir in unserer gestrigen Ausgabe berichtet haben, ist ein Altfall aus dem Frühjahr. Verdächtigung und Anzeige durch den Goslarer Nabu-Vorsitzenden Wolfgang Moldehn laufen ins Leere, das vermeintlich fachmännische Urteil eines Mitarbeiters der Landesforsten entpuppt sich als gravierende Fehleinschätzung. Und die GZ, die darüber berichtet hat, bittet um Entschuldigung: Wir hatten der Einschätzung der Landesforsten vertraut. 

Keine neue Beschädigung 

Im Fall der geringelten Eiche am Fliegerhorst sah sich gestern eine Expertin der Stadt Goslar vor Ort den Schaden an. Wie Stadt-Pressesprecherin Vanessa Nöhr klarstellte, handelt es sich bei dem Schaden an dem Baum, dem bis in eine Höhe von rund 1,60 Meter die Rinde entfernt wurde, jedoch nicht um eine neue Beschädigung. Der Baum wurde bereits im Frühjahr entrindet. 

Wie es zu der Fehleinschätzung des Fachmanns der niedersächsischen Landesforsten kommen konnte, vermochte deren Sprecher Michael Rudolph auf Nachfrage gestern nicht zu klären. Der betreffende Mitarbeiter war am Fliegerhorst unterwegs, um dort Schätzungen zu Ausgleichsmaßnahmen für das neue Baugebiet vorzunehmen – und schaute sich auch den Baum an. Danach erklärte er, der Schaden sei maximal 14 Tage alt.

„Es ist erstaunlich, dass der Baum so lange seine Blätter gehalten hat“, meinte Forst-Sprecher Rudolph gestern. Das sei ungewöhnlich und habe möglicherweise zu der falschen Einschätzung geführt.