Auf der Homepage der GZ lief vom
Samstag 12., bis Donnerstag 18. April eine Online-Umfrage unter dem Motto: „Rettet
das Odeon – aber wie“?
Nachdem auf Facebook ein Aufruf
mit der Aufforderung nach möglichst großer Beteiligung erschienen war, klickte ich
am Sonntagnachmittag auf die Homepage. Rund 700 Stimmen waren gezählt, wovon
36% eine Unterstützung ablehnten. Bis dahin nicht unbedingt ein überragende
Beteiligung.
In der Samstagsausgabe vom 19.04.
präsenteierte die GZ unter der Überschrift: „Zukunft des Odeon-Theaters bewegt
die Goslarer“ das Ergebnis und konstatierte eine große Resonanz auf die
Online-Umfrage mit der Einschränkung, dass durch technische Manipulation das
Ergebnis torpediert worden sei.
Trotzdem wurde über das Ergebnis
berichtet, obwohl die Umfrage das Ergebnis eines „Cyber-Krieges“ zwischen Odeon
„Unterstützern“ und „Nichtunterstützern“ widerzuspiegeln scheint. Was war passiert?
Am Montagabend, 18:00 Uhr, klickte
ich mich erneut auf der Homepage der GZ ein. Nun hatten sich die Stimmen mit
1305 fast verdoppelt, wobei die Ablehnungsquote auf 49 % gestiegen war. Zufällig
blieb ich eingeloggt und erlebte Erstaunliches: Von 19:17 Uhr bis 19:37 Uhr
wurden pro Minute bis zu 30 Stimmen gezählt. In 20 Minuten 457. Die Zahl der „Unterstützer“
stieg und die der „Ablehner“ sank von 49 auf 31 %. Um 19:37 bis 20:15 war Ruhe,
dann schlugen die „Ablehner“ zurück. Bis 21 Uhr
wurden weitere 170 Stimmen gezählt und die Zahl der „Ablehner“ stieg
wieder auf 36 %.
Mehr als stutzig geworden,
beobachtete ich die Entwicklung nun gezielt
Das Zwischenergebnis ließ über
Nacht die „Untersrützer“ offenbar nicht ruhen. Die Stimmen verdoppelten sich
bis Dienstagmorgen fast wieder, wobei der Anteil der „Ablehner“ wieder auf 25 %
sank, was wiederum diese zum Gegenschlag ausholen ließ. Bis 20:25 Uhr wurden
gut 2500 weitere Stimmen gezählt und der Anteil der „Ablehner“ stieg wieder auf
32 % (siehe Tabelle)
Ablauf:
Montag, 14.04., 18:00
Uhr
|
Stimmen
|
Mo.
21:00
|
Stimmen
|
Di.
07:30
|
Stimmen
|
Di.
20:15
|
Stimmen
|
|
Stimmen
|
1305
|
2320
|
4402
|
6862
|
||||
Davon
|
Ant.
|
Ant.
|
Ant.
|
Ant.
|
||||
Praktische Hilfe
|
13 %
|
170
|
16 %
|
371
|
20 %
|
880
|
19 %
|
1304
|
Förderbeitrag 24 €/Jahr
|
5 %
|
65
|
6 %
|
139
|
9 %
|
396
|
8 %
|
549
|
Kulturumlage 36 €/Jahr
|
13 %
|
170
|
18 %
|
418
|
20 %
|
880
|
18%
|
1235
|
Bis zu einem Monatsgeh.
|
20 %
|
261
|
24 %
|
557
|
25 %
|
1101
|
23 %
|
1578
|
Keine Unterstützung
|
49 %
|
639
|
36 %
|
835
|
25%
|
1145
|
32 %
|
2195
|
Der Höhepunkt erfolgte dann am Mittwoch: Bis 18:00 Uhr wurden 7870 Stimmen gezählt. Während der Übertragung des Pokalspiels starteten die „Unterstützer“ dann den Generalangriff: Von 20:15 bis 21:10 kamen 3455 zusätzliche Stimmen dazu. Das war pro Sekunde ein Klick, und zwar solange, bis das Ergebnis 75 % zu 25 % für die Unterstützer stand. Dann war Ruhe an der „Cyber-Front“
Hier das Ergebnis:
Mittwoch, 16.04.
21:10 Uhr
|
Anteil
|
Stimmen
|
Stimmen
|
11325
|
|
Davon
|
||
Praktische Hilfe
|
19 %
|
2152
|
Förderbeitrag 24 €/Jahr
|
8 %
|
906
|
Kulturumlage 36 €/Ja
|
23 %
|
2605
|
Bis zu einem Monatsgehalt
|
25 %
|
2831
|
Keine Unterstützung
|
25 %
|
2831
|
Jetzt könnte man sagen: „Schwamm drüber. Ich glaube so wie so keiner Umfrage. Sie sind eh alle manipuliert.“ Ja , könnte man. Wenn es nicht um ein derart brisantes Thema ginge und die GZ das Ergebnis trotz der offenkundigen Fälschungen als "Große Resonanz auf Online-Umfrage der GZ“ feiern und auch noch die gefälschten Zahlen in ihrem Artikel erläutern würde.
Was bezweckt die GZ mit dieser
Veröffentlichung? Was will sie damit erreichen? Will sie damit das Feld für das
Lockermachen von 9 Millionen Euro vorbereiten. Für mich ist das schlicht manipulativer
Betrug am Leser der gedruckten GZ. In diesem Zusammenhang muss der Blogg des Chefredakteurs der GZ vom 13.04.2014: "Odeon: Wegducken ist auch keine Lösung !", in dem er fordert, auf den Rat und Unternehmen in Goslar öffentlich Druck auszuüben, denn "mit den Zusagen für die ersten einhunderttausend Euro wäre ein Anfang gemacht, der Druck aufbaut und weitere Mittel generiert", mehr als befremdlich klingen.
Die IT-Experten der GZ sollen jetzt auf
Ursachenforschung sein. Sie hätten nur ihren Ticker regelmäßig beobachten
sollen, dann wären nicht nur mir sondern auch ihnen die Manipulation viel früher aufgefallen, und sie
hätten die Umfrage sofort stoppen, und vor einer redaktionellen Verarbeitung der
gefälschten Ergebnisse warnen müssen. Nach meiner Stimmabgabe stand auf der
Homepage bis zum Schluss: „Sie haben bereits abgestimmt“. Wenn diese Sperre von
interessierten Hackern umgangen werden konnte, hätte das sofort auffallen
müssen.
So muss man fast den Eindruck
haben, das Ergebnis kam irgendjemand in der Redaktion gelegen. Dann wären das „ADAC-Verhältnisse“
bei der GZ.
Noch ein Tipp an die GZ: Wenn sie
verbreitet, dass 2808 Leser bereit wären (das glaubt doch bei der GZ selbst kein Mensch)
bis zu einem Monatsgehalt zu spenden, dann sollte sie schnellstens einen Aufruf
starten, damit die Spender sich melden. Bei einem Durchschnittsmonatsgehalt (in Deutschland laut BFI 2465 Euro. Quelle Satista.com) von
in Goslar vielleicht ca. 2300 Euro im Monat – und es wollen sicherlich Leser mit gutem Einkommen
spenden – wären so schon mal locker ca. 6,5 Mio. Euro im Kasten und der Umbau
könnte morgen beginnen.
Was für ein hanebüchener Unsinn,
den die GZ da verbreitet. Seriös geht anders oder: "Tiefer geht´s nimmer"...
Ich tippe mal auf die ip-adresse wechseln und erneut abstimmen methode.
AntwortenLöschenIP-Adresse wechseln im Sekundentakt ? Das geht nur mit automatischer Programmierung.
LöschenDiese Aussage ist auch nicht gerade seriös "Bei einem Durchschnittsmonatsgehalt von ca. 2300 Euro im Monat"
AntwortenLöschenDer Durchschnitt liegt weit unter 2300 und die Lohnaufstocker nehmen monatlich zu.
Durchschnittlicher Brutto-Jahresarbeitslohn je Arbeitnehmer* in Deutschland von 1960 bis 2010 und Prognose des BMF bis 2016 :
LöschenFür 2013: 29.584 Euro/Jahr (Quelle:Statista.com)
Das wären bundesweit 2.465 Euro/Monat. Für Goslar habe ich daher weniger angenommen ! Also bitte erst informieren, dann klicken.
Es ist bekannt, das diese Statistik nicht stimmt. Die Schere zwischen armm und reich wird immer weiter, die Armut trotz Vollbeschäftigung nimmt in Deutschland dramatisch zu. Aber das ist hier ja nicht das Theme.
LöschenBMF steht für Bundesminister für Finanzen. Wenn deren Zahlen nicht stimmen, welche dann? Aber so ist das mit Durchschnittsrechnungen. Wenn einer 100 Euro hat und der andere 1000, beträgt der Durchschnitt eben 550 Euro. Ich kann´s nicht ändern. Ist halt so.
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