Montag, 23. November 2020

Inzidenzwert im Landkreis Goslar

Inzidenzwert im Landkreis Goslar


Zum Leserbrief von Samuel Menacher, Clausthal-Zellerfeld, vom 23.11.2020 "Maskenpflicht bis Inzidenzwert 30". 
Er schreibt u.a.: "Das Verwaltungsgericht Braunschweig bezeichnet die XIV. Allgemeinverfügung des Landkreises Goslar als voraussichtlich rechtswidrig"
Das Land Niedersachsen "empfielt" eine ergänzendes Maskentragen im Freien über einem Inzidenzwert von 35 und macht das Maskentragen an ausgewiesenen Orten ab 50 zur Pflicht
Seit dem 11.11. 2020 liegt der Inzidenzwert im 12 Tage-Schnitt im LK Goslar unter 35, nämlich bei 33,6 und trotzdem hält der Landkreis an der Maskenpflicht im Freien fest, obwohl es dafür keine Rechtsgrundlage mehr gibt, denn die XIV. Allgemeinverfügung des Landkreises Goslar vom 28.10.2020 bezieht sich auf eine Verordnung des Landes Niedersachsen, die am 02.11.2020 außer Kraft trat.

Donnerstag, 19. November 2020

Print-Medien und Coronazahlen am Beispiel der GZ

 Print-Medien und Coronazahlen

Ein Kalauer lautet: „Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern". In Coronazeiten müsste das lauten: „Nichts in den Zeitungen ist so überholt wie die Zahlen von vorgestern“, da bereits das RKI die Zahlen des Vortages angibt, auf die sich Printmedien am nächsten Erscheinungstag beziehen.

Ja, es ist eine Krux für die Printmedien, sie können nicht so aktuell wie die elektronischen Medien sein.

Beispiel: Heute Morgen, Donnerstag, 19.11,  schlage ich die GZ auf und lese die Überschrift:

Weniger Infektionen als vorige Woche: Wirkt der Lockdown?" Und: "Am dritten Tag in Folge ist die veröffentliche Zahl der Corona-Infektionen im Vergleich zur Vorwoche gesunken. RKI meldet 17.561 Fälle“.

Zeitgleich im Fernsehen: „RKI meldet 22.609 positiv Getestete. Das sind 773 mehr als am Donnerstag der Vorwoche".

Und im Lokalteil der GZ: „Inzidenzwert steigt deutlich auf 37,1“, obwohl man zeitgleich im Dashboard des Landkreise Goslar lesen kann: „Inzidenzwert 32,9“.

Da die Printmedien niemals so aktuell sein können wie die elektronischen und sich bei Drucklegung auf Zahlen des Vortages beziehen müssen, sind diese am Erscheinungstag zwei Tage alt und überholt. Deahalb sollten sie vorsichtiger mit überholten Zahlen umgehen und sich stattdessen auf die Analyse der Zahlen, deren Zustandekommen und Schwankungen konzentrieren.
So ist z.B. beim RKI nachzulesen, dass die Test-Labore in der 44. KW mit der Auswertung von knapp 100.000 Tests im Rückstand waren, die sie nun  nach und nach abbauen. Bei knapp 10% positiven Tests fließen jetzt also Tausende in die täglichen Ergebnisse ein und verfälschen diese als „Infizierte der letzten 24 Stunden“.

Dienstag, 10. November 2020

Corona-Infektionsrisiko in Goslar

(Heute, 2023, wissen wir, wie schädlich dieser  Unsinn war)
In der Corona-Diskussion prallen Welten aufeinander. Bei der Mehrheit  der Bevölkerung hat die Strategie der Bundesregierung, die täglich von den sie stützenden Medien verbreitet wird, gewirkt: Der Bevölkerung Angst einzujagen, damit diese spurt, und die Zustimmungswerte für die Politik nicht weiter sinken.

Wer nüchtern und rational dem Problem begegnet, wird als „Corona-Leugner“ verunglimpft. Ich versuche es trotzdem.

In der GZ wurde vor einiger Zeit obiges Dashboard des Landkreises Goslar vorgestellt. Endlich muss man sagen. Nach 7 Monaten war es im Landkreis Goslar endlich möglich, das Infektionsrisiko vor Ort realistisch einzuschätzen. Endlich hat sich der Landkreis Goslar dazu bequemt, Transparenz in das Infektionsgeschehen vor Ort zu bringen. Nach monatelangem Mauern und Vorschieben eines dubiosen Datenschutzes, den es nur für personenbezogene Daten gibt, legt man neuerdings mit obigem Dashboard die Infektionszahlen detailliert offen. Jetzt ist es interessierten Bürgern möglich, sich zu informieren und ihr eigenes Infektionsrisiko einzuschätzen. 

Dabei interessiert nicht, wie viele früher einmal infiziert waren, sondern wie es aktuell aussieht. Im Landkreis Goslar sind derzeit (16.02.2021) aktuell 106 Personen von 135.584 Einwohnern oder 0,08 % infiziert und demnach 135.478 nicht. Etwas mehr als die Hälfte von den 106 Infizierten sind im "mobilen" Alter von 20 bis etwa 75 Jahren.

Das bedeutet, dass ca. 70 Personen infiziert sind, die sich im "Alltagsleben" in der Öffentlichkeit bewegen und angesteckt haben könnten. Also einer von knapp 2.000 Einwohnern. Da laut RKI der R-Wert etwa bei 1 liegt und damit einer einen weiteren ansteckt, müsste man rechnerisch also mit etwa 2.000 Menschen über längere Zeit, im geringen Abstand und ohne Maske zusammen gewesen sein, um von einem infiziert zu werden.

Und täglich sind es derzeit  durchschnittlich etwa 4 von 135.584 Personen, die sich infizieren, die wiederum andere infizieren könnten.

Von den insgesamt 119 Covid-19-Todesfällen sind über 80 Personen seit dem 02.11. verstorben, die über 80 waren und unter schweren chronischen Vorerkrankungen litten

Noch anders sieht es bei Begegnungen unter freiem Himmel aus. Laut Professor Scheuch von der internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin ist „Corona ein Innenraumproblem“, worauf zahlreiche Indizien und Studien hindeuten würden. Er glaubt, dass deutlich weniger als ein Prozent der Ansteckung unter freiem Himmel stattfindet und das nur dann, wenn einem jemand eine "Aerosolwolke ins Gesicht pustet".

Das bedeutet für den Landkreis Goslar, das von  70 Infizierten, die sich derzeit im "Freien" aufhalten könnten, sich weniger als eine   unter freiem Himmel angesteckt haben könnte. Selbst wenn die eine Person aus Goslar käme, müsste sie mit Tausenden unter oben angeführten Bedingungen zusammen getroffen sein, um sich zu infizieren.

Mittwoch, 04.11.2020, 16:30 Uhr
Grundsätzlich besteht im Freien keine Maskenpflicht, sofern der Abstand nur kurz, also im Vorbeigehen, nicht eingehalten werden kann. Auch nicht in Fußgängerzonen. Der Grundsatz lautet: "Abstand oder Maske und nicht "Abstand und Maske"
§ 1 der Nds. Coronaverordnung dazu: " Kann eine Person das Abstandsgebot in der Öffentlichkeit unter freiem Himmel nicht nur vorübergehend nicht einhalten, so hat sie eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen".
Davon können die Landkreise allerdings in der derzeitigen  erweiterten Maskenpflicht gem. § 3 der VO abweichen. In Absprache mit den Kommunen können sie Bereiche bestimmen, in denen zu vermuten ist, dass es wegen der zu befürchtenden Fußgängerfrequenz nicht zu erwarten ist, dass ausreichender Abstand gehalten werden kann. Davon haben Landkreis und Kommunen ausgiebig Gebrauch gemacht.

Trotz des geringen Infektionsrisikos in Freien wurde am 02.11.2020 in überdimensionierten Bereichen eine  Maskenpflicht im Freien verordnet. Nicht nur in Fußgängerzonen sondern auch in wenig frequentierten ganzen Straßenzügen und Orten, was zu leeren Innenstädten führt und das nicht nur, weil Touristen fehlen. Auch wenn die Maskenpflicht zum 08.03. gelockert wurde, besteht sie in Bad Harzburg und Goslar fort und das bei einer Inzidenz von derzeit 21,4.

Mittwoch. 04.11.2020, 16:30 Uhr
Jetzt werden einige das Risiko als unberechenbares „Russisches Roulette“ bezeichnen. Ja, das ist es. Nur mit dem Unterschied, dass beim Russischem Roulette in der Trommel eines Revolvers eine von sechs Patronen scharf ist und nicht eine von Tausenden. 
Natürlich müssen alle für sich selbst entscheiden, welches Risiko sie zu tragen bereit sind. Aber das müssen sie auch mit sich allein ausmachen und ggf. Menschenansammlungen oder stark frequentierte Orte meiden. Auch kann jeder (möglichst richtige FFP2) Masken tragen wann und wo er will.  
 Mittwoch, 04.11.2020, 16:30 Uhr
Aber wie selbstverständlich Solidarität einzufordern? Im Freien davon auszugehen, dass andere  einen durch das Tragen einer Maske zu schützen haben? Das ist nicht nur blauäugig sondern zeugt auch von wenig Eigenverantwortung und ist Ausdruck einer  "Vollkaskomentalität", in der andere eigene Lebensrisiken abzusichern haben ...