Print-Medien und Coronazahlen
Ein
Kalauer lautet: „Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern". In
Coronazeiten müsste das lauten: „Nichts in den Zeitungen ist so überholt
wie die Zahlen von vorgestern“, da bereits das RKI die Zahlen des Vortages angibt, auf die sich Printmedien am nächsten Erscheinungstag beziehen.
Ja, es ist eine Krux für die Printmedien, sie können nicht so aktuell wie die elektronischen Medien sein.
Beispiel: Heute Morgen, Donnerstag, 19.11, schlage ich die GZ auf und lese die Überschrift:
„Weniger Infektionen als vorige Woche: Wirkt der Lockdown?"
Und: "Am dritten Tag in Folge ist die veröffentliche Zahl der
Corona-Infektionen im Vergleich zur Vorwoche gesunken. RKI meldet 17.561
Fälle“.
Zeitgleich im Fernsehen: „RKI meldet 22.609 positiv Getestete. Das sind 773 mehr als am Donnerstag der Vorwoche".
Und im Lokalteil der GZ: „Inzidenzwert steigt deutlich auf 37,1“, obwohl man zeitgleich im Dashboard des Landkreise Goslar lesen kann: „Inzidenzwert 32,9“.
Da
die Printmedien niemals so aktuell sein können wie die elektronischen und sich bei Drucklegung auf Zahlen des Vortages beziehen müssen, sind diese am Erscheinungstag zwei Tage alt und überholt.
Deahalb sollten sie vorsichtiger mit überholten Zahlen umgehen und sich
stattdessen auf die Analyse der Zahlen, deren Zustandekommen und
Schwankungen konzentrieren.
So ist
z.B. beim RKI nachzulesen, dass die Test-Labore in der 44. KW mit der
Auswertung von knapp 100.000 Tests im Rückstand waren, die sie nun nach
und nach abbauen. Bei knapp 10% positiven Tests fließen jetzt also
Tausende in die täglichen Ergebnisse ein und verfälschen diese als „Infizierte der letzten 24 Stunden“.
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