Im Zeitalter massiver Medienschelte liest man natürlich eine Zeitung besonders kritisch,
insbesondere, wenn über einen Wahlausgang mit bundesweiter Bedeutung berichtet
wird.
Wenn man heute
Morgen beim Frühstücken saß, die GZ/BZ aufschlug und parallel das Morgenmagazin
im Fernsehen lief, konnte man über die Berichterstattung zur Hessenwahl in der GZ/BZ nur noch den Kopf schütteln. Was die BZ-Redakteure unreflektiert von „ihren“
Agenturen abgeschrieben bzw. übernommen haben und dann als Ergebnis am nächsten
Morgen präsentierten, strotzt nur so von handwerklichen Fehlern.
Beispiele
gefällig?
Obwohl die GZ/BZ neuere Zahlen im selben Artikel veröffentlicht hat, bezieht sich Dirk Breyvogel
auf überholte Zahlen von ARD und ZDF und schreibt zwar richtigerweise, dass es
unklar sei, ob die schwarz grüne Koalition weitermachen kann, seine
Schlussfolgerungen sind allerdings hanebüchen. Es würde zwar knapp für schwarz
grün reichen, auch schwarz rot wäre denkbar, realistisch hätte laut ZDF aber
nur ein Jamaika-Bündnis eine Mehrheit. Das mag zu irgendeinem Zeitpunkt am
Abend richtig gewesen sein. Hätte er allerdings obige Zahlen richtig
ausgewertet, dann hätte er auf einen Blick erkennen können, dass natürlich auch
ein schwarz, rot, gelbes Bündnis eine satte Mehrheit hätte. Aber offensichtlich
hat der Wunsch, die Grünen an der Macht zu halten oder alternativ ein
Jamaika-Bündnis als Blaupause für den Bund herbeizuschreiben, wohl die Sinne
vernebelt.
Natürlich beteiligten
sich er und Thomas Maron (tma) am bei Journalisten beliebten „AfD-Bashing“.
Kann man machen, dann sollten allerdings die Fakten Stimmen. Breyvogel schreibt
z.B., dass die AfD auf rund 12% der Stimmen kam, obwohl das Statistikschaubild im
Artikel über die letzte Hochrechnung für die AfD 13,2 % (tatsächlich 13.1%) ausweist.
Noch realitätsferner
ist der übernommene Artikel von Thomas Maron (tma) von der „Badischen Zeitung“ über
die AfD, der augenscheinlich schon vor der Wahl geschrieben wurde: „Vom
bundesweiten Höhenflug profitiert der Landesverband kaum“. Wie er darauf kommt?
Vielleicht, weil er sich auf die Wahlprognosen bezog oder weil ganz einfach, nicht
sein kann, was nicht sein darf.
Seiner Meinung nach konnte sich die AfD „trotz des Umfragehochs im Bund (…) am Sonntag gegenüber den 11,9 Prozent bei der Bundestagswahl in Hessen kaum verbessern.“ Kaum verbessern? Bei 13,1 % ? Die AfD hat mit einem Plus von 9,0 % mehr Stimmenzuwächse als die Grünen und, gemessen an ihren 4,1% von 2013, ihren Stimmenanteil um 198,2 % gesteigert. Damit ist sie zum Leidwesen der Medien der Gewinner der Hessenwahl.
Auch versteht er die Zusammensetzung von Umfragen nicht. Bei „Forsa“ lag der bundesweite AfD-Umfragewert vor der Hessenwahl bei 14 % (bundesweit alle Meinungsforschungsinstitute gewichtet: 15,9 %) wobei auch Thomas Maron klar sein müsste, dass die bundesweiten Umfragewerte insbesondere von den hohen Werten Ostdeutschlands geprägt sind (Ihre höchsten Umfragewerte erreicht die AfD in den Bundesländern Sachsen (24,6%), Brandenburg (23%) sowie Thüringen (22,6%).
Mit 13,1 % erzielte die AfD das zweitbeste Wahlergebnis bei einer Landtagswahl in Westdeutschland nach Baden-Württemberg 1916.
Seiner Meinung nach konnte sich die AfD „trotz des Umfragehochs im Bund (…) am Sonntag gegenüber den 11,9 Prozent bei der Bundestagswahl in Hessen kaum verbessern.“ Kaum verbessern? Bei 13,1 % ? Die AfD hat mit einem Plus von 9,0 % mehr Stimmenzuwächse als die Grünen und, gemessen an ihren 4,1% von 2013, ihren Stimmenanteil um 198,2 % gesteigert. Damit ist sie zum Leidwesen der Medien der Gewinner der Hessenwahl.
Auch versteht er die Zusammensetzung von Umfragen nicht. Bei „Forsa“ lag der bundesweite AfD-Umfragewert vor der Hessenwahl bei 14 % (bundesweit alle Meinungsforschungsinstitute gewichtet: 15,9 %) wobei auch Thomas Maron klar sein müsste, dass die bundesweiten Umfragewerte insbesondere von den hohen Werten Ostdeutschlands geprägt sind (Ihre höchsten Umfragewerte erreicht die AfD in den Bundesländern Sachsen (24,6%), Brandenburg (23%) sowie Thüringen (22,6%).
Mit 13,1 % erzielte die AfD das zweitbeste Wahlergebnis bei einer Landtagswahl in Westdeutschland nach Baden-Württemberg 1916.
Wenn man so
etwas liest, wird einem klar, warum auch regionale Printmedien unter einem
massiven Auflagenschwund leiden. Offensichtlich werden sie nur noch von
Menschen gelesen, die keinen Zugang zu überregionalen Medien auf anderem Wege
haben.
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