„Ein Netzwerk und Auszeiten helfen“ so war ein Artikel in der GZ vom 20.04. von einer
Manja Greß aus Frankfurt/Main über den Praxisschock überschrieben, den
angeblich Lehramtsstudenten bekommen, wenn sie ins Referendariat gehen.
Demnach mutieren so manche zu Nervenbündeln, weil sie durch
Überstunden, ständige Bewertungen und Umgang mit Schülern überfordert werden.
Wie Bitte? Der Umgang mit Schülern überfordert angehende
Lehrer? Soll man da lachen oder weinen, wenn man liest, dass Lehramtsstudenten erst im
Referendariat merken, dass sie sich nicht trauen, vor einer Klasse zu sprechen.
Ja, wie das denn. Da werden Tausende von Lehrern auf Schüler losgelassen, die
offensichtlich den falschen Beruf ergreifen wollen?
Mir kommen die Tränen, wenn ich weiter lese, wie hart der
Arbeitsalltag im Referendariat ist: Elf (!) Stunden Unterricht die Woche, fünf
Stunden Hospitation sowie Vertretungen und Unterrichts Vor- und Nachbereitungen
sollen selbst bei gutem Zeitmanagement nicht zu schaffen gewesen sein? Ach, und
10 Unterrichtspräsentationen im Jahr (!) zehren bei so manchen derart an den
Nerven, dass sie Existenzängste bekamen. Geht´s auch ´ne Nummer kleiner?
Man muss den Eindruck gewinnen, dass hier die Situation
einer Generation beschrieben wird, die meint, den Weg des geringsten Widerstands
gehen zu können, wenn sie den Herausforderung eines fremden Arbeitslebens
ausweicht und den kuscheligen Schulalltag möglichst nicht verlässt und einfach
von der einen Seite des Pultes auf die andere nach dem Motto wechselt: „Was
die/der da vorne verzapft, kann ich auch.“
Hier drängt eine Generation ins Berufsleben, der unter dem
Mantel einer Kuschelpädagogik Anstrengungsbereitschaft, Leistungswillen, Leistungsfähigkeit
und Verantwortungsbewusstsein nahezu fremd ist, was auch an den vielen
Abbrechern in anderen Berufsfeldern deutlich wird.
Wie hat einmal jemand so schön gesagt: „Mit fünf drängen
alle Kinder in die Schulen und mit zwölf will keines mehr hin“. Wenn ich den
Artikel gelesen habe, weiß ich: Das liegt nicht nur an den Kindern...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen