Doch in jüngster Zeit treffe ich vermehrt
auf Goslarer, die Zweifel hegen und feststellen, dass sie die GZ nur noch aus
Gewohnheit und immer schneller überfliegen. Mehrere Bekannte haben sie inzwischen
abbestellt. Auch bei mir mehren sich die Zweifel, zumal ich
zusätzlich täglich überregionale Zeitungen lese und immer häufiger feststellen muss, dass die
GZ nicht immer die aktuellsten Nachrichten enthält, da ich viele tags zuvor bereits an anderer Stelle gelesen habe. Lediglich
die Seite „Meinungen“ hat für mich ein Alleinstellungsmerkmal.
Woran könnte das liegen? Um eine
Erklärung zu finden, habe ich einmal die GZ-Ausgaben der 30. Kalenderwoche mit
folgendem Ergebnis näher betrachtet:
Bekanntermaßen erreicht die
Nachrichtenflut die Menschen heute nicht mehr nur über die Heimatzeitung. Wenn
dann aber die nationale/internationale Berichterstattung einschließlich des Sports
in der GZ zu 73,6 % aus überwiegend wörtlich übernommenen Agenturmeldungen
besteht, die man zum Teil tags zuvor bereits aus anderen Medien kannte, tendiert der Erkenntnisgewinn gegen Null und man
muss sich nicht wundern, wenn der Sinn einer Zeitung kritisch hinterfragt wird. Nicht
anders der Niedersachsenteil: 68,8 % Agenturmeldungen.
Natürlich gehören Agenturmeldungen zu allen Medien auf der Welt. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie mit mehr oder weniger eigener Sichtweise von allen gleichlautend verwendet werden.
Natürlich gehören Agenturmeldungen zu allen Medien auf der Welt. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie mit mehr oder weniger eigener Sichtweise von allen gleichlautend verwendet werden.
Nun liest man seine Heimatzeitung
ja im Wesentlichen wegen der lokalen Nachrichten. Kritik kommt aber von Goslarern auf, wenn sie zunehmend feststellen
müssen, dass mehr als 2/3 aller Berichte die Umlandkommunen und nur noch 31,2 % der Berichte die Stadt Goslar und seine Bewohner betreffen
und es z.B. für einen Goslarer auf Dauer nicht wirklich interessant ist, wie die
Clausthaler monatelang über die Gestaltung des Zellbachs und ihrer Innenstadt
streiten und dieses in unzähligen Leserbriefen ausbreiten bzw. Probleme in
Schladen und Hornburg so weit weg sind, dass sie einen Goslarer auch nicht von
Hocker reißen dürften. Auch der Fall, dass ein Harzburger am 25.07. im Kreis
Lippe (!!!) einen Unfall mit 5.000 Euro Sachschaden verursacht hat, ist nun wirklich
keine Meldung wert.
Verwundert es da, wenn sich einige fragen, ob es sich wirklich noch lohnt, als Goslarer die GZ zu abonnieren? Der Lokalsport und die Familiennachrichten allein können es ja wohl nicht sein und für den Rest reichen offenbar die lokalen Anzeigenblätter.
Verwundert es da, wenn sich einige fragen, ob es sich wirklich noch lohnt, als Goslarer die GZ zu abonnieren? Der Lokalsport und die Familiennachrichten allein können es ja wohl nicht sein und für den Rest reichen offenbar die lokalen Anzeigenblätter.
Hallo Hans,
AntwortenLöschenzu Deiner Anmerkung
"dass mehr als 2/3 aller Berichte die Umlandkommunen und nur noch 31,2 % der Berichte die Stadt Goslar und seine Bewohner betreffen und es z.B. für einen Goslarer auf Dauer nicht wirklich interessant ist"
lässt doch die Frage nach dem Verbreitungsgebiet stellen.
Leser der GZ leben nun mal nicht ausschließlich im Stadtgebiet Goslar.
Natürlich hast du recht. Trotzdem treffe ich vermehrt auf (ältere) Goslarer, denen die Berichterstattung aus der Stadt zu kurz kommt, weswegen sie die GZ abbestellen. Daran kann auch die "Verbleibsprämie" von 100,- Euro nichts ändern, die die GZ jedem zahlt, der die Kündigung rückgängig macht. Sie interessiert einfach nicht, was in Schladen passiert. Es fehlt ihnen offensichtlich an einer Ausgabe mit Schwerpunkt "Goslar", wie es sie für Harzburg, Braunlage, CLZ gibt.
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