Dienstag, 30. Dezember 2014

Wie bizarr ist das denn: Junk nahezulegen, sich öffentlich zu entschuldigen?

So bizarr ist es nicht, wenn bosnische Familien anklopfen – GZ vom 30.12.2014

Der GZ-Chefredakteur befragte OB Junk zu seinem Vorstoß in der Flüchtlingsdebatte und den Reaktionen darauf. Auch wenn es anders wirkt, gehe ich davon aus, dass Fragen und Antworten schriftlich erfolgten. Auch wenn nicht, ist die Schlussfrage  für mich umso unverständlicher. Sie fällt wohl eher unter den Begriff „Bizarr“.
   So fragt Rietschel zu Beginn: „Sie haben einen Impuls setzen wollen...Ist aus dem guten Gedanken, der offenbar völlig unkoordiniert war, heute ein Bumerang geworden?"
   Junk begründet anschließend nach entsprechenden Zwischenfragen in geschätzten 100 Zeilen in überzeugender Form die Motive seines Handelns, seine eigene Überraschung über die große mediale Aufmerksamkeit und warum er Reaktionen auf seine Überlegungen nicht als Bumerang betrachtet.
   Und Rietschel stellt völlig unbeeindruckt von den Junk´schen Antworten dann die Abschlussfrage: 
„Wäre es nicht auch an der Zeit, sich für sein unüberlegtes Handeln öffentlich zu entschuldigen und sich fortan mit diesem Thema aus den überregionalen Medien fern zu halten?" 
   Das zeigt einerseits, dass er den Mechanismus überregionaler Medien nicht verstanden hat, die sich natürlich in Zeiten von Pegida gierig auf derartige Vorstöße stürzen, ohne dass der Urheber auch nur einen Finger krumm machen muss und dass er die Antworten entweder nicht gelesen oder diese nicht akzeptiert hat oder dass er zu unflexibel war, seine vorgefasste Meinung bei der Formulierung der Schlussfrage entsprechend dem Interviewverlauf zu modifizieren. 
   Ich komme mir langsam blöd vor als „Junk-Versteher“, aber die GZ gibt immer wieder die bizarrsten Vorlagen...

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