Donnerstag, 13. November 2014

Breuers Meinung vom 13.11.2014

Treuherzig transparent

In Goslar kann kein OB in Frieden leben, wenn es Breuer nicht gefällt. So oder so ähnlich könnte man argumentieren, wenn man beobachtet, wie sich Breuer schon seit einiger Zeit erneut auf einen Goslarer OB einschießt. Das hat bei ihm System. Schon dessen Vorgänger, Hesse und Binnewies, können davon ein Lied singen.
   Natürlich gehört es zum Wesen einer lokalen Zeitung und ihrer Redakteure, Kommunalpolitik kritisch zu begleiten und notfalls den Finger in Wunden zu legen, die öffentliche Interessen und nicht nur die von Lokalredakteuren erregen. Was Breuer sich allerdings in seinen Kommentaren mit persönlichen Anzüglichkeiten immer wieder leistet, geht weit darüber hinaus.
   OB Junk ist kein „Funktionär“. Er ist das mit breitester Mehrheit gewählte und überaus beliebte Oberhaupt der Stadt Goslar. In seiner Eigenschaft als OB hat er von Amts wegen und im Interesse der Bürger Goslars und nicht etwa, weil er Langeweile hätte, Sitz und Stimme in unterschiedlichen Gremien. Da Stadt und Landkreis Goslar Gewährträger der Sparkasse Goslar/Harz sind, ist es daher selbstverständlich, dass der OB und der Landrat Aufsichtsfunktionen an der Spitze des Verwaltungsrates und im Kreditausschuss der Sparkasse wahrnehmen. Das ist kein „öffentliches Ehrenamt“, sondern deren Pflicht und Schuldigkeit. 
   Natürlich lässt sich über die Höhe einer Vergütung für die Mitarbeit in öffentlichen Gremien, insbesondere wenn man glaubt, dem Mainstream einer Neidgesellschaft entsprechen zu müssen, trefflich streiten. Dabei aber zu behaupten, dass sich Mitglieder des Verwaltungsrates der Sparkasse bei der „knallharten Kreditvergabe im Sparkassenausschuss die Taschen vollstopfen“, statt das im Ehrenamt wie beim Tierschutzverein zu machen, ist an Zynismus und Bösartigkeit nicht zu überbieten.
   Dass der OB „über seine amtliche Nachrichtenagentur Facebook auf der Goslar-Homepage“ kommuniziert, muss einem Breuer natürlich sauer aufstoßen. Wird damit doch das Informationsmonopol lokaler Printmedien unterlaufen, dem lokale Entscheidungsträger in Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der Vergangenheit relativ machtlos ausgeliefert waren.  Bereits am 17.08.2011 hat sich Breuer in der GZ kritisch über die Nutzung von Facebook für politische Berichterstattungen geäußert und seine Haltung damit begründet, dass Berichte auf Facebook eine Kehrseite hätten, und die hießen „Wahrheit und Wahrhaftigkeit“. Ich habe damals schon gefragt, ob er diese nur für sich und seine Kommentare reklamiere und anderen abspreche, deren Berichte nicht durch Medien zensiert werden (das Internet vergisst nicht, siehe hier). Natürlich können ihm die neuen Medien gar nicht gefallen, weil damit sein Insiderwissen aus seiner „Markt-Kaffee-Connection“ an Aktualität verloren hat und er nicht mehr sein alleiniges Herrschaftswissen beifallheischend unter die Leser bringen kann. 
   Wenn Breuer in seinem Kommentar von einem „Funktionärs-Olymp“ spricht, dann hat er den „Radakteurs-Olymp“ bereits seit einiger Zeit bei weitem überschritten. Und das ist auch gut so....

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