Dienstag, 3. Juli 2012

Junks Schlaraffenland

Bevor die Goslarer und Ihre Verwaltung zum Träumen über eine glorreiche Zukunft ansetzen, wäre es wichtiger, den Realitäten in´s Auge zu sehen und endlich zu begreifen, dass Goslar im wesentlichen durch sein äußeres Erscheinungsbild besticht. Die Stadt kann weder vom Mönchehaus noch vom Odeon oder den knapp 250 Rammelsbergbesuchern pro Tag existieren. Das Gesamtensemble ist es, das die Touristen anzieht und wenn man sich weiter auf seinen 1000-jährigen Lorbeeren und seinem Welterbestatus ausruht, ohne nachhaltig in die touristische Infrastruktur zu investieren, gerät man auf Sicht noch deutlicher in´s Hintertreffen und wird nicht nur von Wernigerode übertroffen, das es geschafft hat, innerhalb von 20 Jahren zur Touristenstadt Nr. 1 im Harz mit 1,1 Mio. Übernachtungen und 3,3 Mio. Tagesgästen pro Jahr zu werden.
   Es reicht auf Dauer nicht, sich jedes Jahr in der Funktion des Geld-Magneten mit einer Kaufkraftdeckungsquote von zur Zeit 195,1 % zu sonnen, und in Kauf zu nehmen, dass gleichzeitig die Infrastruktur der Stadt stetig den Bach runtergeht. Der Slogan „Goslar blüht auf“ ist längst Makulatur. Marode Straßen, nachlässig oder gar nicht gepflegte Grünflächen, an den Einfallstoren verwilderte Verkehrsinseln usw. sprechen eine gegenteilige Sprache. Noch wirkt Goslar durch sein Stadt- ensemble, genau hingesehen, fängt es jedoch an zu verludern.

1 Kommentar:

  1. Den Eindruck den ich von Goslar bekomme, wenn ich die Breite Strasse, die Bäringer oder Marktstraße sehe, ist ein Erlebnis, das ich einfach vergesse.
    Verfallene Häuser, Leerstand und überfüllte Papierkörbe.
    Das äussere Erscheinungbild ist erschreckend.
    Das betrifft allerdings nicht Goslar allein.
    Goslar fängt nicht an, Goslar ist verludert.
    Es geht allerdings nicht nur um Touristen.
    Es gibt auch Menschen, die hier leben und sich wohfühlen wollen.

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