Freitag, 5. Februar 2016

Mehr Straftaten in der Region ? - Genaralstaatsanwalt Braunschweig

Zum Interview mit dem Generalstaatsanwalt Braunschweig. GZ/BZ vom 05.02.2016
"Alleinreisende junge Männer bereiten Probleme"
Die von Ulf Küch genannte Zahl von 400 begangenen Straftaten durch Flüchtlinge wird begierig aufgegriffen und scheint sich inzwischen in die Hirne der Journalisten und Moderatoren als Beweis dafür eingebrannt zu haben, dass Flüchtlinge nicht häufiger straffällig werden als vergleichbare Deutsche. 
Henning Noske, Redakteur der Braunschweiger Zeitung, hat den Generalstaatsanwalt von Braunschweig, Norbert Wolf, interviewt und das Ergebnis in der GZ/BZ vom 05.02.2016 veröffentlicht. In dem Interview fragt er Wolf u.a. „Heißt das, dass die Dinge in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Berichterstattung auch verharmlost werden" ? 
Schon in der Frage steckt die erste Fehleinschätzung. In der öffentlichen Wahrnehmung wird nicht verharmlost, wie ihm Wolf in der Frage davor gerade erläutert hatte, als er ausführte, dass er den, der Gewalttaten von Nordafrikanern persönlich erlebt hätte, verstehen könne, wenn der „nicht zufrieden ist, wenn er hört, dass die statistische Kriminalitätsbelastung bei Zugewanderten gering ist.“ 
Die Berichterstattung ist es, die verharmlost. Und dafür bietet Noske gleich den Beweis. Ein Fauxpas oder auch schon eine Schere im Kopf? 
Das Interview fasst er auf der Titelseite zusammen und berichtet dort: „Im Bezirk der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig, zu dem auch Wolfsburg, Salzgitter und Goslar gehören, wurden seit September 400 Fälle mehr als sonst registriert“. 
Im Interview, auf die Frage: „Können Sie einen Anstieg von Kriminalität und Taten messen?“, liest sich das ganz anders. Wolf antwortet: „Ganz deutlich: Ja. Es gibt einen Anstieg. Wir haben seit September in der Amtsanwaltschaft Braunschweig pro Monat 400 Verfahren mehr als sonst. Wir haben keine Statistik, die differenziert, wer die Beschuldigten sind. Aber die Amtsanwälte sagen, dass in vielen Verfahren Asylsuchende beschuldigt werden“. 
Das hört sich doch ganz anders an als 400, denn das wären bis heute ca. 2000 Straftaten mehr. Übrigens ist das ganze Interview lesenswert. Auch die Aussage zu den von Küch so gepriesenen beschleunigten Verfahren. Nach dem Generalstaatsanwalt waren das für seinen Bereich im letzten Jahr ganze 59 Verfahren! Im ganzen Jahr ! 
Das Interview, wird Linkspopulisten wahrscheinlich gar nicht gefallen. Weder in der Bevölkerung noch unter Journalisten.

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