Donnerstag, 25. Oktober 2012

Bürgerbegehren in Osterode

Das Taktieren in Osterode um den Termin der Befragung der Bürger zur Kreisfusion macht mal wieder mehr als deutlich, wie sehr Politiker bei Bürger-/Volksbefragungen eine hohe Wahlbeteiligung fürchten müssen wie der Teufel das Weihwasser.
   Je mehr nämlich von der „Schweigenden Mehrheit“, der „Ist-mir-eigentlich egal-Fraktion“ oder den Zufallswählern zur Wahl gehen, desto schwieriger wird es, ein Bürgerbegehren erfolgreich zu gestalten oder abzulehnen, weil nur die eigenen Anhänger kalkulierbar und leichter mobilisierbar sind, während der Bürger, der unbekannte Wähler, alles zunichtemachen kann, wenn er sich anmaßt, ebenfalls zur Wahl zu gehen.  Je geringer die Wahlbeteiligung, desto größer die Chance für Minderheiten, ihre Interessen durchzusetzen, insbesondere wenn erkennbar ist, dass die Mehrheit der Bevölkerung eigentlich gegen ein durch die Politik beabsichtigtes Vorhaben stimmen könnte.
   Deshalb kann für Grüne und SPD in Osterode nicht sein, was nicht sein darf. Nämlich das Bürgerbegehren mit der Landtagswahl zu kombinieren. Spart zwar Geld, würde aber wahrscheinlich wegen der höheren Wahlbeteiligung die Chance der Gegner der Kreisfusion mit Göttingen erhöhen, eine Mehrheit zur Verhinderung der Kreisfusion mit Hilfe derjenigen zu erreichen, die am 02.12. wahrscheinlich nicht zur Wahl gehen werden.
   Es hat sich gezeigt, dass bei bisherigen Bürgerbegehren/Volksbefragungen regelmäßig  deutliche Minderheiten  der Wahlberechtigten die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhielten. Hört sich zwar paradox an, ist aber bei den Fundamentalisten in den politischen Strömungen Kalkül, weil sie mit der Wahlabstinenz der schweigenden Mehrheit rechnen. 

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