Sonntag, 20. Oktober 2024

Ring wird auf Plastik-Finger gesteckt - Der Goslarer Kaiserring 2024 ist verliehen, auch ohne Künstlerin

Foto Kempfer

Ring wird auf Plastik-Finger gesteckt
Der Goslarer Kaiserring 2024 ist verliehen, auch ohne Künstlerin (GZ)
Die Preisträgerin Miriam Cahn hatte schon lange vor der Verleihung für Aufsehen gesorgt. Der Grund: Die Absage ihrer Teilnahme an der Verleihung. Trotzdem wurde der Ring heute in der Kaiserpfalz von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner verliehen.
Von Sabine Kempfer, Jörg Heine, 12.10.2024

Der Goslarer Kaiserring 2024 ist verliehen, auch wenn die Preisträgerin bei der Zeremonie in der Kaiserpfalz nicht anwesend war. Die Abwesenheit der Schweizer Künstlerin Miriam Cahn hatte schon im Vorfeld für einige Debatten gesorgt. Quasi als Ersatz schenkte Miriam Cahn eine Plastik als Kunstwerk – einen ausgestreckten Arm, an dessen Hand nunmehr der Kaiserring glänzt. Auch der Ring bleibt erstmals im Besitz der Stadt Goslar.
Was sicherlich viele Goslarer  davon halten, zeigt folgender Leserbrief, den die GZ allerdings nicht druckte:
"Wahrscheinlich bin ich ein Kunstbanause, aber es fehlt mir wirklich jedes Verständnis, diesen renommierten Preis an jemanden zu verleihen, der diesen Preis so wenig wertschätzt.
Abgesehen davon, dass mir schon bei vielen Kaiserringträgern das Verständnis für KUNST fehlte, aber das ist ja Geschmacksache, war dies jedoch ein sicherlich teurer Höhepunkt in der Geschichte des Kaiserrings.
Es beschleicht mich da das Gefühl, dass sich einige eher selber feiern, weil sie meinen, den ultimativen Kunstverstand zu haben.
Der Höhepunkt ist allerdings, den Ring auf eine Armskulptur zu stecken, die wahrscheinlich jeder in der 1. Stunde eines Töpferkurses der VHS auch so hinbekommen hätte. HURZ
Die Kosten für diese Veranstaltung hätte man sich wirklich sparen können, und es wundert mich zumindest überhaupt nicht, dass es der Tagesschau keine Nachricht wert ist.
Es gibt in der heutigen Zeit wirklich wichtigere Nachrichten und das Geld wäre in jeder anderen Veranstaltung besser angelegt.
Dieses veranstaltete Theater tut jedenfalls so gar nichts für Goslar- schade".
Petra Reime